Jubiläumskonzert des HSM

Die Möhringer Alternative zum Krautfest in Leinfelden-Echterdingen

 

Die Fans des Handharmonika-Spielrings aus Stuttgart und von den Fildern hatten am Samstag, dem 14. Oktober 2017 die Qual der Wahl: sollte man zum 39. Krautfest oder zum 70-jährigen Jubiläum des HSM gehen?

 

Zur großen Freude des Vereins entschieden sich fast 400 Menschen dazu, das Jubiläums-Galakonzert des HSM zu besuchen und einem einzigartigen Ohrenschmaus der Orchester des HSM und der Gäste aus Trossingen, dem Orchester Hohnerklang, zu lauschen.

 

Der Vorstand des HSM umriss in einem kurzen Beitrag die 70-jährige Geschichte des HSM:

 

Gegründet am 26. November 1947 von sechs Harmonika-Spielern, zählte die Vereinschronik fünf verschiedene Übungsleiter in den ersten 10 Jahren. Das ist bemerkenswert, denn insgesamt gab es in den 70 Jahren nur sechs Vorstände und zehn Dirigenten. Der Vergleich mit dem VfB Stuttgart, mit dem 49. Trainer seit 1947 sorgte für allgemeine Erheiterung unter den Zuhörenden. Zwar konnte das damalige Ziel, jeden Sonntag ein Konzert zu geben, in den 70 Jahren nicht ein einziges Mal umgesetzt werden, doch wie man sieht, gibt der Verein bis zum heutigen Tage regelmäßig Konzerte mit einer Mitgliederzahl von ca. 100 Mitgliedern, wovon ungefähr die Hälfte in den Orchestern und Spielgruppen des Vereins aktiv ist.  
Diese Entwicklung und der Fortbestand des Vereins sind unter anderem auch einer soliden Vereinsführung zu verdanken.


Nach dem Ende der Ära von August Korn als Vorstand und Alfred Schatz als Dirigent (auch bekannt als Musikclown Arrak) hatte zuerst Wilfried Cargnelli, dann Werner Kieß den Vereinsvorsitz übernommen. Er  war es dann auch der 1972 Heinz Oettinger als Dirigent nach Möhringen holte. Die beiden leiteten für mehr als 20 Jahre die Geschicke des Vereins und der HSM denkt an großartige Konzerte und unvergessliche Reisen nach Südtirol und Dänemark zurück, die in diese Zeit fielen.

 

Zu Beginn der 90er Jahre gab es wiederum einen Generationswechsel mit Heidrun Cargnelli als musikalischer Leiterin und Dr. Ralf Ulmer als Vorstand. Dieses Team führte die erfolgreiche Entwicklung bis ins Jahr 2008 weiter, als Alexander Cargnelli die musikalische Gesamtleitung des Vereins übernahm. In ihm hat der HSM einen Dirigenten der jungen Generation, der als gut ausgebildeter Musiker mit großem Können und viel Engagement viele neue Ideen einbringt. Der HSM ist überzeugt, dass er mit diesem Dirigenten auf der Höhe der Zeit bleibt!

 

Die Oldies eröffneten danach das Konzert mit dem ‚Galopp‘ aus dem ‚Ballettabend‘ von Rudolf Würthner, der zur Überraschung der Gäste im ‚Cancan‘ aus ‚Orpheus in der Unterwelt‘ von Jacques Offenbach endete und die Zuhörer gleich zum Mitmachen animierte.

 

Das zweite Orchester des HSM wandte sich der moderneren Musik mit den Stücken ‚N’oubliez jamais‘ und ‚All about that bass‘ zu, was die Zuschauenden derart begeisterte, dass die Zugabe ‚You’ll be in my heart‘ aus dem Musical ‚Tarzan‘ auch noch gespielt werden durfte.

 

Die Stücke des 1. Orchesters waren bewusst so angelegt, dass die Zuhörenden merken sollten, dass   Akkordeonorchester nicht auf eine Stilrichtung festgelegt bzw. reduziert werden können. Mit der ‚Russian Dance Suite‘ von Kees Vlak wurde fast schon die klassische Musik bedient, wenn auch in moderner Form, und der sich anschließende Marsch ‚Pomp and Circumstance‘ kann eindeutig in dieser Richtung gedeutet werden. Aus dem Berlin-Programm der Konzertreise zur IGA im Juni dieses Jahres wurden die beiden Medleys ‚ABBA – best of‘ und ‚The very best of Les Humphries‘ entnommen, um zu zeigen, dass der HSM auch Schwung in den Saal bringen kann und um den Orchester ‚Hohnerklang‘ einen stimmungsvollen Saal zu hinterlassen.

 

Nach einer Pause, in der sich die Leute angeregt über das Konzert des HSM unterhalten konnten, viele Zuhörenden aus der Akkordeonszene sich wiedersahen und bei den berühmten HSM-Brötchen und einem Getränk sich auf den zweiten Programmteil des Konzertabends stärkten, hatte das Orchester ‚Hohnerklang‘ seinen großen Auftritt.

 

Wie gewohnt brillierte dieses einzigartige Orchester mit seiner einmaligen Zusammensetzung aus Mundharmonikas, Akkordeons, Keyboards und Schlagzeug und seiner genialen Mischung aus Classics, Rock und Folk Pop, eigens arrangiert von seinem Dirigenten Hans-Günther Kölz. Ob Piazzolla, Morricone oder Queen, ob Orchester oder Harmonicamento, ob Flöte und Akkordeon oder Akkordeon und Gesang, es stimmte alles und der Saal ging begeistert mit, so dass erst nach einer Reihe von Zugaben die Zuhörenden dann schließlich einsehen musste, dass auch der schönste Konzertabend irgendwann einmal zu Ende gehen muss.

 

Wenn nur die Hälfte aller Anwesenden, die versprochen haben, wiederzukommen, ihr Versprechen wahr machen im nächsten Jahr, am 13. Oktober 2018, kann sich der HSM glücklich schätzen!